In Zwicke

Nun sitze ich hier in Zwickau am Marktplatz um die Ecke vom Robert Schuhmann Haus (ja, wurde hier geboren, echt) im Irish Pub und genieße die versprochene Rückkehr des Sommers und mache blau vom blaumachen, indem ich Emails abrufe und lese.

Gestern und heute sind wir bei Roberts Eltern zu Gast und zeigen den beiden Staunenden, auf welchem Wege wir uns fortbewegen werden. Ich muss eine lange Liste mit den Ländern machen durch die wir reisen werden und Roberts Vater erzählt uns Geschichten aus Sotschi und Georgien und Abchasien, wo er mit seiner Frau, Ros Mama in den 60ern war. Reisen war damals in der DDR nicht so einfach wie für uns heute, wo wir unseren Reisepass einpacken und losfahren. Für Georgien musste ein Antrag gestellt werden und nach Berlin geschickt. Erst wenn der bewilligt war, konnte man packen und losfahren. Ungarn war komplizierter, da durfte überhaupt und sowieso nicht jeder Ostbürger einfach so hin. Und wenn, dann durften nur so wenige Devisen mitgeführt werden, dass man da unten nach einer Woche glatt verhungert wäre. Drum packten alle Ungarnreisenden die Autos mit Lebensmitteln voll so gut es ging und ab dafür.

Robert wühlt in seinen alten Kinderschränken auf der Suche nach dem Fernglas, das ihm vor 27 Jahren geschenkt wurde, weil er so gerne in die Sterne schaute (erinnert mich an das hier). Roberts Vater empfiehlt uns, genügend Schnaps mitzunehmen, „für den Fall der Fälle“. Ausserdem fördert er auf Roberts Bitte ein ums andere Gerät aus seiner alten Polsterwerkstatt hervor. Einen Franzosen, einen schweren Hammer, 2 riesige Zwingen (wofür eigentlich die, Robert?), einen Fuchsschwanz und 6 Flaschen selbst gemosteten Apfelsaft. Roberts Mama bekocht uns derweil königlich und macht sich ein wenig Sorgen, ob wir denn heil wieder zurück kommen werden.

2014-09-03-545

Am Ende des Abends fasst Robert Vater das Ganze für sich so zusammen:

1. Verrückter gehts nicht und
2. Hätte ich die Wahl zwischen einem Haus und so einem Auto, ich würde das Haus nehmen.

Und Roberts Mutter sagt:

1. Das wäre mir zu groß und
2. Von oben gehts aber gut

Das lasse ich jetzt mal so stehen.
Gleich gehts weiter nach Dresden, einen Stellplatz an der Elbe suchen.

 

2 Kommentare zu „In Zwicke

  1. Ihr Lieben, wo seid Ihr jetzt? Habt Ihr Zwicke verlassen? Auf den Spuren von Marco Polo durch die hohe Tatra schon in Richtung China unterwegs?

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