Elbsandsteingebirge

In den letzten Tagen gab es öfter mal Zickenalarm von beiden Seiten, weil ich schneller loswollte als Robert. Nun sind wir los aus Zwickau, aber gar nicht weit gekommen. Schon in Bad Schandau im Elbsandsteingebirge ist vorläufig Schluss mit Fahren. Für einen Tag war das auch so geplant, aber im Kirnitzsch-Tal ist ein riesiger Fels vom Sandsteingebirge abgebrochen und seitdem ist die Straße gesperrt. Über die Grenze in Schmilka Richtung Böhmische Schweiz können wir auch nicht wie geplant, dort dürfen Lastwagen nicht durch. Also bleibt uns die Wahl zurückzufahren und den alten Zinnwalder Übergang zu nehmen oder weiterzufahren und bei Zittau nach Tschechein zu wechseln.

Elbsandstein StellplatzWir vertragen die Entscheidung und stellen uns auf einen Parkplatz direkt am Wald über Bad Schandau. Dann laufen wir runter ins Städtchen, genehmgen uns einen sehr leckeren Entscheidungshilfe-Saibling und beschliessen, erstmal da zu bleiben. Schließlich bleibt der Magirus dann ganze drei Tage dort stehen, während wir zwei Tage lang die Sonne und das Elbsandsteingebirge geniessen. Elbsandsteingebirge Wandern Abendlicht

Wir klettern ziemlich viel bergauf und bergab und bestaunen zusammen mit gar nicht so vielen anderen die Aussichten. Auch am Wochenende bleibt es ruhig in den Bergen. In Bad Schandau unten sitzen zwar viele Menschen in den Cafés und Restaurants, aber zum Wandern sind sie offensichtlich nicht da.

Elbsandsteingebirge SchrammsteineAm ersten Tag erklimmen wir die Aussicht zu den Schrammbergen, treffen auf zwei verwirrte Japanerinnen, die versuchen, das Wegekennzeichnungssystem zu verstehen, aber daran scheitern und baden in der eiskalten Kienitz. Robert stolpert förmlich über einen riesigen Steinpilz, gerät ins Jagdfieber und sorgt für die beste Pilzpfanne seit langem.

Am zweiten Tag möchte ich unbedingt über den Flößersteig („schwierig“) zum Lichtenhainer Wasserfall. Robert rät ab, aber ich lasse mich nicht abhalten. Nach 2-stündigem Marsch erreichen wir eine rustikale Gaststätte mit Biergarten hinter der ein winziges Bächlein gluckert. Von einem Wasserfall nichts zu sehen. Dafür treffen wir auf die Reisegruppe mit den gefühlt 20 Dackeln, die wir morgens zum Aufwachen schon fiepsen und quietschen hörten. Wir pausieren im Biergarten zu Linsensuppe mit Knackern und Dresdner Bohnenkaffee. Plötzlich ertönt Henry Maskes Boxhymne. Die Hälfte der Gäste springt auf und zückt Fotoapparate. Wir schauen uns mit hochgezogenen Augenbrauen an. Und dann verstehen wir. Der Wirt hat den Wasserfall angestellt und die Melodie kündigt dieses touristische Großereignis an! Robert sagt: hab ich Dir doch gesagt. Ich zucke grinsend die Schultern, schließlich hatten wir eine wunderbare Wanderung.

Elbsandstein PanoramawegRückzu nehmen wir den Panoramawanderweg, wegen des erhofften Panoramas, aber auch, weil wir uns damit den steilen Treppenaufsteig aus Schandau zu ersparen hoffen. Einige schöne Panoramen gab es Tatsächlich zu sehen, am Ende sind wir aber den steilen Anstieg bestimmt viermal gelaufen, der Weg ging auf und ab wie eine Achterbahn. Am dritten Tag basteln wir am MAgirus, schliesslich gab es da ja noch einige kleine Defekte zu beheben. Auch mein Interesse daran hat sich schlagartig erhöht, weil es nachts nun nicht mehr nur zu Roberts Füßen hereintropfte, sondern mir genau ins Ohr. Am Ende sind wir mit dem Tag sehr zufrieden.

Elbsandstein Robert DachRobert hat das Dach abgedichtet, ich habe die Toilettenspülung zum Laufen bekommen und gemeinsam haben wir nicht nur das komplette Werkzeug einmal durchsortiert, sondern auch die Badtür repariert. Abends hat keiner von uns mehr Lust, noch einen der vielen Deckel und Kisten und Truhen zu öffnen, um den einen oder anderen Gegenstand zu suchen. Wir sind beide erledigt und fallen ins Bett.

 

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