Reisetag!

Reisetag! Heute geht es raus aus Deutschland. Denken wir jedenfalls beim Aufstehen noch und auch noch nach dem Losfahren und auch noch beim Ankommen in Zittau, einer kleinen sächsischen Grenzstadt mit beeindruckenden Bauten aus der Jahrhundertwende. Unter Anderem einem riesigen Stadtbad, das sich vor Schloss Charlottenburg nicht zu verstecken braucht. (Foto von http://www.zittau.eu)Stadtbad Zittau

Leider hat man in Zittau gedacht, man müsse dem architektonisch noch etwas hinzufügen, was dem Gebäude nicht gutgetan hat. Schwimmen kann man dort übrigens jeden Tag etwa von 10.30 bis 12.30 und Mittwochs mit den Senioren, an deren Tempo man sich anzupassen hat, so die Dame an der Kasse.

Leider stellt sich alsbald heraus, dass WLan in Zittauer Cafes und Restaurants durchaus keine Selbstvertändlichkeit ist, die Sparkasse zwar Abhebungen zulässt, aber keine Überweisungen und Roberts Bankkarte gleich gar nicht funktioniert. Noch dazu sind diverse Briefe sowohl für mich als auch für Robert bei den jeweiligen Nachsendeadressen (Danke, dass Ihr Euch so toll darum kümmert, Thekla und Stefan!!!!!) eingegangen und so wird aus den organisatorischen Kleinigkeiten, die wir in Zittau noch erledigen wollten ein handfester Bürotag, der eine Übernachtung nach sich zieht und uns erst am nächsten Tag aus seinen Krallen lässt.

Übernachtung Zittau
Übernachtung in Zittau

Wir schimpfen beide lautsark vor uns hin, handelt es sich doch in ALLEN Fällen, wie sich herausstellt, nicht um unsere Versäumnisse, sondern um Mißverständnisse und Fehler der Banken, Versicherungen und Institutionen. Ich rezitiere meines Vaters Meinung zu Verwaltungsbeamten, die ich hier lieber nicht wiederholen möchte, so bösartig ist sie.

Robert verschickt noch ein Paket aus dem Paketshop des ortsansässigen Nähmaschinenreparatur-Monopolisten und wir erfahren, dass Zittau früher eine reiche Stadt war, die vom Seidenhandel und der Seidenweberei gelebt hat. Dass es viele Weber in der Gegend gegeben haben muss, haben wir schon auf dem Weg nach Zittau bemerkt, wo ein Umgebindehaus nach dem anderen steht. Die Erdgeschosse dieser Häuser wurden autark von den höheren Etagen gebaut, so dass die Erschütterungen durch das Hin und Her der Webstühle das Haus nicht durchrüttelte. So was weiß Robert. Ich staune. Zittau Umgebindehaus

Nachmittags können wir endlich losfahren und schaffen endlich endlich den Grenzübertritt nach Tschechien. Wir verbringen kurz hinter der ehemaligen Grenze etwa eine Dreiviertelstunde in einer Autobahnraststätte, wo erst nur ich, dann wir beide, mit Händen und Füßen versuchen, aus der Bäckereiverkäuferin und der Kassiererin herasuszubringen, warum und zu welchem Preis auf welchen Straßen wir den Mautsender im Magirus anzubringen haben. Am Ende erklärt uns eine Tschechischer Tankstellenkunde auf Deutsch wie alles geht. Wir kapitulieren und bezahlen die nicht unerhebliche Miete für das Gerät, sowie ein Guthaben. Wieder eine Autobahnraststätte spVignette 7,5t Tschechienäter haben wir dann auch die Bedienungsanleitung verstanden und das blöde Ding ins Fenster geklebt, wo es jetzt munter vor sich hinpiept, wenn wir eine Mautstation passieren.

Sobotka Kirche
Sobotka Kirche und altes Haus
Sobotka Stellplatz Fensterblick
Sobotka, Blick aus dem Fenster vom Maggi-Stellplatz

So fahren wir bis Sobotka, das wir ausgesucht haben, weil es am Rande eines Nationalparks liegt und ein kleines Jagdschloss ausgewiesen ist. Ich liebe Schlösser und Burgen und Ruinen und möchte „Humprecht“, so heißt das gute Stück, besichtigen. Wir fahren dort vor, finden einen wunderbaren Stellplatz ohne LKW Verbotsschilder und statten der düstersten Kneipe von Sobotka einen Besuch ab, um ein Pivo zu trinken und leider keine Knödel zu bekommen. Dennoch sind wir sehr zufrieden, raus aus Deutschland zu sein und diesen netten kleinen Ort gefunden zu haben.

4 Kommentare zu „Reisetag!

  1. Meine Lieben,
    hab heute eine handvoll Tage Bloglesen nachgeholt –
    und das Mitfreuen, dass Ihr jetzt sowas von unterwegs seid 🙂
    Herzliche, überherzliche Grüße inne Tatra!!
    *s

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  2. hallo ihr beiden,
    bin jetzt erst dazugekommen mal in euren blog reinzuschauen … bin gespannt, von wo aus ihr als nächstes schreiben werdet …. ich hoffe, euch geht es gut , passt schön auf euch auf und überhaupt … ich bin nach 2 wochen USA (mittlerer Westen/Chicago) wieder zurück und verstehe die Amerikaner nicht wirklich mehr 😉
    aber das eine oder andere war schon erhellend, besonders in Sachen „Verhaltensweise“ und die „Freundlichkeit“ bzw. „Service“ …. So, genug geplaudert, muß ich ja leider immer mal ein bißchen arbeiten …

    laßt es euch gut gehen,
    gaaaanz liebe grüße,
    dani & felschi (der gestern nach 6 tägiger Wanderung auf den Wegen der Partisanen) in Regio Emilia mit 45 Minuten Verspätung endlich um 23:30 Uhr gelandet war ….)

    Dani

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    1. haha, die Eine in den USA, der Andere bei den Partisanen, lustige Kombination. Wir lassen es uns gut gehen, gestern in der Puszta, derzeit in Debrecen, morgen vielleicht schon in Rumänien. Seid herzlichst gegrüßt und umarmt! Eva und Robert

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