Anne hatte uns davon erzählt, dass es im Osten Georgiens einen Nationalpark gibt, in dem man ausgewiesene Wanderwege vorfindet und den dicken unbesorgt abstellen kann. Endlich mal wieder wandern! Wir beschliessen, unsere Reiseroute zu ändern und in den Langodekhi Nationalpark zu fahren, der am Fuße des Kaukasus im Grenzgebiet zwischen Georgien und dem russischen Dagestan liegt. Tatsächlich können wir den Maggi dort mitten zwischen uralten Bäumen abstellen und Platz für ein Lagerfeuer ist auch noch. Wir freuen uns, nach so vielen Tagen, die wir jeden Tag von Neuem aufgebrochen sind, nun auf zwei Tage am gleichen Ort, auf die frische Luft und den Park.
An zwei Tagen wandern wir erst den einen, dann den Anfang des anderen gut ausgeschilderten Wanderweges und freuen uns über die klare Luft. Die Wege sind nicht einfach zu laufen, sie führen teils durch weite steinige Flußtäler, die von den Quellen des KAuskasus gespeist werden. Dann wieder geht es sehr steil bergauf durch den spätherbstlich rotbraun und gelb gefärbten Laub-Urwald. Früher als sonst hat es in den Bergen geschneit und wieder getaut, so dass die Holzbrücken über die Flüsse von kleinen reißenden Bächlein fortgespült wurden und wir uns nun unseren Weg selber bahnen müssen. Wir treffen nur wenige andere Wanderer. Nur ein junges Paar aus Odessa wagt es, mit Zelt, Isomatte und Schlafsack ausgestattet, die dreitägige Bergtour zu laufen. Deren Anfang haben auch wir uns erwandert und bereits auf halbem Weg bei schönstem Sonnenschein aber klirrender Kälte entdecken wir Eiskristalle ind er Luft, die aus schweren schwarzen Wolen, herübergetrieben werden. Wir sind froh, nur Tageswanderunmgen unterneommen zu haben und drücken den beiden Russen die Daumen, dass sie nicht in einen Schneesturm ge raten sind. Denn am nächsten Morgen ist es 0,5 Grad im Maggi und die Spitzen des Kaukasus sind weiß.
Die eigentliche Attraktion im Nationalpark aber ist ein kleiner HUnd, der uns erst Abends besucht und Brotstücke ergattert, und uns am zweiten Tag den ganzen Weg hinauf und hinab treu begleitet. Ich taufe ihn Rantanplan, dulde ihn aber trotzdem nur eine Nacht lang als GAst im LKW, weil er ein Stückchen Wurst vom Tisch geklaut hat, was ich nicht akzeptieren mag, wo der Platz im LKW ohnehin so knapp ist und ein weiteres Lebewesen nur weiteres Chaos nach sich zieht. In der ersten Nacht haben wir geheizt und Rantanplan lag der Länge nach ausgestreckt und ohne einen weiteren Ton von sich geben mkit den langen Ohren auf dem Luftausgang der Bodenheizung. Im Hundehimmel! Am zweiten Abend zetere ich allerdings so lautstark, dass Robert den armen Rantanplan irgendwann hinausschickt. Der fällt vor lauter Entsetzen die Treppe herab. Robert ist so geknickt darüber, dass er mir noch zwei Tage später Kaltherzigkeit vorwirft und ich sein Herz nur langsam zurückerobere.