Parkplatz mit Bestie

Nach der Abreise aus Batumi überqueren wir bald die georgisch-türkische Grenze und sind beide ein wenig erleichtert, nun wieder in der freundlichen Türkei zu sein. Da wir immer noch unsicher sind, wie gut die Türken ihre Straßen räumen und wie gut sich die Wüstenschuhe vom Maggi mit Schnee vertragen, ist nach wie vor ein wenig Eile angesagt. Wir möchten die Gebirge der Türkei gerne noch vor dem ersten Schnee überqueren und wenn es geht auch gerne noch ein wenig Zeit in Zentralanatolien verbringen. Also versuchen wir nun erst einmal Strecke zu machen und legen uns mächtig ins Zeug, um den Teil der Türkei am Schwarzen Meer, den wir bereits bei der Hinreise besucht haben, hinter uns zu lassen. Dafür nehmen wir in Kauf, unbequeme Schlafplätze zu haben. Aber dass einer dieser Schlafplätze nicht nur unangenehm, sondern auch richtig aufregend werden würde hätten wir nicht gedacht. Wir fahren also hinter der Grenze viele Kilometer die Autobahn am Schwarzen Meer entlang, bis spät in die Nacht. Irgendwann halten wir direkt an der Straße auf einem unbeleuchteten RAstplatz. Dort stehen bereits 2 Wagen und am Ende des Platzes ein Restaurantbus wie man ihn an der Schwarzmeerküste oft sieht. Das Restaurant hat für heute bereits geschlossen, die Lichter sind erloschen, die Türen verschlossen. Robert springt nach der langen FAhrt schnell aus dem Wagen. Wir haben beide Hunger und so klettere ich gleich in den hinteren Teil vom Maggi, schliesse das Wasser an und bereite alles vor. Robert hat sich derweil ein Plätzchen zum Pinkeln gesucht. Plötzlich höre ich lautes wütendes Gekläff von draußen, gefolgt von ebenso lautem Geschrei von Robert. Da beides anhält greife ich nach dem dicken Spazierstock und rufe nach draußen: brauchst Du Hilfe?  Aber noch bevor ich Antwort bekomme und hinausklettern kann, biegt Robert um die Ecke und springt hinein ins rettende Auto. Er ist bleich und ausser Atem, was sich erst nach 2 Stunden wieder legen wird. Aus dem Nichts, ohne Knurren hat ihn ein großer Hund angegriffen. Und dass er heil ins Auto kam, liegt nicht nur daran, dass er schnell genug war, sondern ist auch der langen Kette, an der der Hund liegt, vor Allem aber aber der Tasche, die er auf dem Rücken trug zu verdanken.Übrigens meiner alten Popkomm Tasche aus dem Jahr 2004 😉

Wir schauen uns die Tasche am nächsten Morgen genauer an und halten nochmal die Luft an. Nicht nur fehlt die Deckelklappe. Als wir sie wiederfinden sehen wir auch, dass ein dickes Loch hineingerissen ist. Was für ein Glück im Unglück Robert hatte. Er ist zwar gestürzt und war zutiefst erschrocken, aber der Hund hat ihn knapp verfehlt. Der Resaturantbusbesitzer und seine Frau zucken nur mit den Achseln als wir ihnen am nächsten Morgen vom nächtlichen Spuk erzählen. Und irgendwann erzählt der Mann dann lachend, dass erst kürzlich ein bulgarischer Truckfahrer so schlimm vom Hund in Hüfte und Bein gebissen wurde, dass er ins Krankenhaus musste, um genäht zu werden. Schönen Dank auch. Der Cay zu dem wir eingeladen werden schmeckt drum auch etwas fade.

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