Wir kommen nur 10 Kilometer weit vom Berg herab bis ins Tal, da finden wir tatsächlich ein kleines Dorf vor mit einem kleinen Supermarkt. Das hatten wir nicht erwartet, vom Berg aus war nichts zu sehen. Nur Sami war sich sicher, dass es das Dorf gibt, war er doch am Abend vorher bereits per Anhalter zum nächsten Markt gefahren, um, was wohl, weiteres Bier zu kaufen.
Wir füllen unsere Bestände auf und fahren dann zum Strand. Der Weg dorthin führt in Schlangenlinien durch das Tal, das nahezu vollständig von Bananenstauden bedeckt ist. Viele Bananenpflanzen später landen wir tatsächlich an einem Strand, an einem wunderschönen, wie sich am nächsten Tag herausstellt. Hohes Schilf trennt den feinen Sandstrand an der langgezogenen Bucht von der kleinen kaum befahrenen Straße, die zu weiteren Bananen ins nächste Tal führt. DAs Dorf heißt Anitli, aber wir taufen es „Die Bananenrepublik“. Die meisten Menschen hier sind Saisonarbeiter, die im Sommer vom Tourismus leben und im Winter bei der Ernte helfen. Wenige nehmen sich die Zeit, an den Strand zu kommen. So haben wir das Paradies fast für uns.
Sami erklärt uns, dass er normalerweise an jedem Strand, an der er kommt, seinen eigenen Ort erschafft mit den MAterialien die er dort vorfindet. Sprichts, öffnet ein Bier, raucht eine Zigarette und beginnt mit des Meisters (wie Robert seinen Vater nennt) großer Schaufel zu buddeln.
Erst ein Feuerloch, dann einen kleinen Gang mit Treppen und zuletzt eine Sitzbank, ein Amphitheater wie er es nennt. Die Sitzbank aus Sand wird mit abgeschlagenem Schilfrohr bedeckt, so dass man wie auf einer kleinen Bank sitzt.
Am nächsten Tag perfektioniert Sami das Ganze noch, indem er eine Schilfhütte um das Amphitheater herum baut. Dort sitzen wir dann abends am Feuer und trinken Bier und hören Big City Life. Ich halte mit Tom Waits dagegen.