Türkei, Cesme – Griechenland, Korinth

Tatsächlich, es fährt eine Fähre von Cesme nach Piräus, genau genommen fährt eine von Cesme nach Chios und eine andere von Chios nach Piräus, dem Hafen von Athen. Im Hafen treffen wir wieder auf Yvonne, die sich aufgrund des andauernden Regens und der Kälte auch für die Überfahrt entscheiden hat.


Allerdings stockt mir ganz schön der Atem als ich verstehe, dass die Fähre nach Chios eigentlich eine Personenfähre ist, auf die der Maggi und der Landcruiser nur zusammen passen, wenn der Toyota mit den Vorderrädern auf dem Lastenaufzug zum Maschinenraum steht. Links und rechts passen zwischen Maggi und Umlauf gerade noch zwei Hände. Es stürmt und regnet und die Wellen sind so hoch, dass sie beinahe auf Deck schwappen. Die Fähre wird so stark von den Wellen geschüttelt, dass der Maggi ab und zu mit den Rädern ganz leicht abhebt. Ich male mir mal wieder die wildesten Geschichten von sinkenden Fähren aus, während Robert und Yvonne lachend Campari Orange trinken und Fotos von dem Spektakel schießen.

Ankommen in Europa nach dieser langen Zeit fühlt sich eigenartig an. Irgendwie zuhause, aber durch die fremde Sprache und Schrift gleichzeitig auch fremd. Die Griechen sind aufgeregt, weil heute Wahlabend ist, fast ist schon klar, dass die linke Partei gewinnen wird. Die meisten Griechen, die wir jetzt und auch in den folgenden Wochen sprechen, sind froh darüber. Sie haben die letzten Monate als Zumutung empfunden und hoffen darauf, die lästigen Steuern und die noch lästigere Troika (Merrrkelll, Shäubele) loszuwerden. Wir warten auf Chios auf die Weiterfahrt, essen Moussaka und trinken erstmals seit wir Europa verlassen haben, ein Glas Wein in einem Restaurant.

Dann fahren wir über Nacht mit der Fähre und erreichen Piräus bei Sonnenaufgang. Der Himmel ist blau und Griechenland macht uns deshalb Spaß. Zusammen mit Yvonne beschliessen wir, Athen nicht zu besuchen, sondern nach der langen Nacht bei wenig Schlaf, einen Strand aufzusuchen und den nun doch recht hastigen Aufbruch aus der Türkei zu verarbeiten. Auf dem Weg wollen wir in Korinth vorbeischauen. Beide Navis zeigen uns einen Weg, der weitere Fährfahrten notwendig macht. Die sind nicht teuer und die Fähren größer als die von Cesme nach Chios, so dass wir das Fährenhopping gerne in Kauf nehmen. Korinth beeindruckt uns leider wenig, aber wir lernen gleich etwas über Griechenland. Die Zeiten, in denen wir als Off Saison Touristen quasi in den Sehenswürdigkeiten übernachten konnten sind definitiv vorbei und die griechischen Dörfer sind so eng und verwinkelt, dass manchmal mit dem Maggi kaum ein durchkommen ist. Leider verlieren wir bei der Suche nach einem Maggitauglichen Parkplatz im alten Korinth auch Yvonne wieder. Schade.

Nun denn, wir fahren weiter in Richtung des Strandes, den wir zufällig gemeinsam ausgesucht hatten, vielleicht ist sie ja bereits dort.

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